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Fußfehlstellungen – was kann die Physiotherapie bei Senk-, Spreiz- oder Knickfuß tun?

  • Autorenbild: E N
    E N
  • vor 5 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit




Warum unsere Füße mehr Aufmerksamkeit verdienen



Unsere Füße tragen uns durchs ganze Leben – Tag für Tag, Schritt für Schritt. Trotzdem werden sie im Alltag oft vernachlässigt. Erst wenn Schmerzen auftreten, rücken sie in den Fokus. Ein häufiger Grund dafür sind Fußfehlstellungen, die langfristig nicht nur das Fußgewölbe betreffen, sondern auch Knie, Hüfte und Rücken beeinflussen können.





Die häufigsten Fußfehlstellungen im Überblick



  1. Senkfuß (Pes planus)


    • Das Längsgewölbe des Fußes ist abgeflacht.

    • Der Fuß wirkt „durchgetreten“ – oft verbunden mit Ermüdungsschmerzen.


  2. Spreizfuß (Pes transversoplanus)


    • Das Quergewölbe ist eingesunken.

    • Typisch: Schmerzen im Vorfuß (z. B. Metatarsalgie), häufige Bildung von Hallux valgus.


  3. Knickfuß (Pes valgus)


    • Kombination aus Senkfuß und nach innen kippendem Fersenbein.

    • Oft bei Kindern oder nach längerer Fehlbelastung.




Häufig treten diese Fehlstellungen kombiniert auf – zum Beispiel als Knick-Senkfuß, was zusätzlich die Statik und das Gangbild beeinträchtigt.





Ursachen – warum entstehen Fußfehlstellungen?



  • Genetische Veranlagung (z. B. Bindegewebsschwäche)

  • Schwaches Fußgewölbe durch Bewegungsmangel

  • Falsches Schuhwerk (enge, gedämpfte, wenig flexible Schuhe)

  • Übergewicht

  • Nach Verletzungen oder Operationen

  • Fehlhaltungen entlang der gesamten Körperstatik






Symptome – wie machen sie sich bemerkbar?



  • Schmerzen im Fußgewölbe, Vorfuß oder Ferse

  • Schnell müde Füße bei längerem Stehen oder Gehen

  • Veränderungen im Gangbild oder in der Körperhaltung

  • Probleme in Knie, Hüfte oder Rücken durch Fehlstatik

  • Druckstellen, Hühneraugen oder beginnender Hallux valgus






Was kann die Physiotherapie tun?



Die gute Nachricht: Viele Fußfehlstellungen lassen sich durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen positiv beeinflussen – besonders, wenn sie frühzeitig erkannt werden.



1.

Individuelle Gang- und Haltungsanalyse



  • Untersuchung der Statik, Beinachsen und Fußmuskulatur

  • Analyse von Abrollverhalten und Fußbelastung




2.

Kräftigung der Fußmuskulatur



  • Übungen zur Aktivierung des Längs- und Quergewölbes

  • Training der intrinsischen Fußmuskulatur (z. B. mit Theraband, Igelball, Handtuchgriff)




3.

Propriozeptives Training



  • Verbesserung der Tiefensensibilität und Reaktionsfähigkeit

  • Einsatz von instabilen Unterlagen, Balance-Pads oder Barfußtraining




4.

Manuelle Therapie & Mobilisation



  • Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit im Fuß, Sprunggelenk und darüber hinaus

  • Lösung von Spannungen in Muskeln und Faszien




5.

Beratung zu Alltag und Schuhwerk



  • Empfehlungen zu passenden Schuhen, evtl. Fußbettungen

  • Anleitung zu alltagstauglichen Übungen und Fußpflege






Wann sind Einlagen sinnvoll?



Einlagen können den Fuß unterstützen – sie sollten aber nicht zur Passivität führen. Die Kombination aus aktiver Therapie und gezieltem Tragen von Einlagen hat sich in vielen Fällen bewährt. Besonders Kinder und sportlich aktive Menschen profitieren von einem funktionellen Trainingsansatz.





Fazit: Fußgesundheit beginnt unten – und wirkt nach oben



Fußfehlstellungen sind kein Schicksal. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen lassen sich Schmerzen lindern, Haltung verbessern und die Fußstatik nachhaltig optimieren. Wichtig ist: Je früher Fehlbelastungen erkannt und behandelt werden, desto besser ist die Prognose – für den ganzen Körper.

 
 
 

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